Sonntag, 22. Mai 2016

4 Gründe warum Milch ungesund ist

„Milch ist gesund und liefert uns die Extraportion Calcium“ – derartige Slogans werden uns seit unserer frühen Kindheit von der Werbeindustrie eingebläut. Aber stimmt das so? Ist Milch wirklich unersetzlich und essentiell für unsere Gesundheit? Gerade in der Paleo Ernährung scheiden sich hier die Geister. Ist Milch ungesund? Was spricht für, was spricht gegen den Verzehr von Milch? Es gibt eine Menge Pro- und Contra-Argumente, die es gilt, gezielt abzuwägen.



GAB ES MILCH SCHON IN DER STEINZEIT?

Man geht davon aus, dass der Mensch vor ca. 12.000 Jahren begonnen hat, Milch auch nach dem Säuglingsalter zu vertragen. Das liegt daran, dass sich die genetische Mutation durchgesetzt hat, auch im fortschreitenden Alter noch ein Enzym zu produzieren, das uns hilft, den Milchzucker (Laktose) zu verdauen.  Dieses Enzym heißt Laktase. 12.000 Jahre – das klingt zwar viel, ist aber im Vergleich zur gesamten Dauer der Menschheitsgeschichte ein sehr kurzer Zeitraum. Und genau hier knüpft der Paleo Gedanke an. Im Sinne der Steinzeit Ernährung  werden nur Lebensmittel verzehrt, auf die unser Körper bestmöglich ausgelegt ist. Und genau deshalb gibt es einige Punkte, die gegen den Konsum von Milch und Milchprodukten sprechen.

1. DAS CASEIN UND DIE MILCHEIWEISSALLERGIe

Casein ist ein Milcheiweiß. Es ist eines von 5 Fraktionen und bereitet manchen Menschen Probleme, weil sie dagegen allergisch sind. Was hier erschwerend hinzukommt: Casein ist schwerlöslich und hitzestabil, weshalb bei betroffenen Menschen meist Rohmilch sowie auch abgekochte Milch Probleme hervorruft. Außerdem ist Casein nicht tierspezifisch, weshalb auch Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch keine Alternative darstellen. Neben dem Casein, verursacht auch ein weiterer Milchbestandteil Unmut bei manchen Milchtrinkern.

2. LAKTOSE KANN VERDAUUNGSPROBLEME HERVORRUFEN

Die Probleme mit Laktose, dem Milchzucker, sind nicht erst ein Produkt der Neuzeit, sondern kursieren schon sehr lange. Jedoch erst durch den hohen Milchverzehr vieler Menschen, kommen die Auswirkungen zu tragen. Wird die mit der Nahrung aufgenommene  Laktose als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase nicht verdaut, spricht man vonLaktoseintoleranz. Dieser Begriff wird aber nur dann verwendet, wenn eine Symptomatik besteht. Treten keine Symptome auf, handelt es sich um eine Laktosemalabsorption. Beide Problematiken äußern sich zum Beispiel in Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. Klar ist, dass Menschen, die Schwierigkeiten mit der Laktoseverdauung haben, ohnehin keine Milch trinken sollten. Jedoch kann genau dieses Argument auch gegen den Milchkonsum für Menschen mit ausreichend Laktasemenge sprechen, denn wie viel Laktase man tatsächlich produziert und ob die Menge ausreicht, um den Milchzucker komplett zu verdauen, ist individuell ausgeprägt. Schon geringe Symptomatiken können auf Probleme hindeuten. Wer sich nicht sicher ist, sollte zumindest eine komplett Milch-freie Phase (z.B. 30 Tage) durchlaufen, bevor er anschließend testet, welche Milchprodukte er gut, welche weniger und welche er gar nicht verträgt. Doch macht das allein Milch ungesund? Nein. Es gibt noch mehr Argumente.

3. WACHSTUMSHORMONE

Milch enthält Wachstumshormone (eines davon ist etwa IGF1), welche über die Aufnahme von Aminosäuren in unser Blut die Insulinausschüttung fördern. Insulin ist ein aufbauendes Hormon, das den Körper veranlasst, Speicher anzulegen – ob in Fett- oder Energieform entscheidet der körpereigene Energieumsatz. Während sich Bodybuilder über diese Tatsache freuen mögen, ist es für andere Menschen nicht immer positiv, wenn etwas wächst und gedeiht – zum Beispiel Akne oder Krebszellen. Die Wachstumshormone stehen im Verdacht beispielsweise dasRisiko für Prostatakrebs zu  erhöhen oder Akne zu fördern. Ein weiterer Punkt also, der kritisch betrachtet werden und individuell abgewogen werden sollte.

4. ETHISCHE ASPEKTE DES MILCHVERZEHRS

Ein Punkt, den wir bisher noch gar nicht erwähnt haben, ist natürlich der Lebensumstand der Tiere. Mit der Paleo Ernährung geht eine ethische Einstellung einher, die viel Wert auf Qualität der Lebensmittel und daher unmittelbar auch auf die Haltung der verzehrten Tiere und deren Produkte legt. Es macht keinen Sinn, nur grasgefüttertes Rind zu kaufen und im Gegenzug jedoch Milch aus Massenbetrieben zu konsumieren. Wer den Paleo Gedanken versteht und lebt, der weiß, wie sehr sich artgerechte Haltung auf die Konzeption des Produktes auswirkt. Wer der Hightech-Milchindustrie mit immer höheren Milchmengen pro Kuh und Tag oder Antibiotikafutter entgegenwirken will, sollte sich Gedanken machen, wo er seine Milch lieber beziehen will: Von der großen Milchindustrie, die den Milchpreis für die kleineren Milchbauern immer mehr drücken? Oder vomörtlichen Bauern, der bestenfalls sogar Ab-Hof-Milch verkauft und dessen Tiere nicht ausschließlich von Genfutter ernährt werden, sondern noch wissen, wie frisches Gras von der Weide schmeckt?
All diese Argumente sprechen eindeutig gegen den Verzehr von Milch und Milchprodukten. Könnt ihr sie unterschreiben? Oder seid ihr nach wie vor Fans von Milch? Wie bereits erwähnt sind diese Contra-Punkte nur eine Seite der Medaille. Manche Menschen entscheiden sich nach 30 Tagen Paleo für dieWiedereinführung von Milchprodukten.

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